Morphosys: „Wir sind nach wie vor gut kapitalisiert”
Das Biotech-Unternehmen Morphosys hat Zahlen für das erste Halbjahr 2022 vorgelegt. Umgesetzt wurden 100,9 Millionen Euro nach zuvor 85,4 Millionen Euro. Der Umsatz mit dem Medikament Monjuvi kletterte von 27,8 Millionen Euro auf 38,3 Millionen Euro. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung hat Morphosys auf 126 Millionen Euro erhöht gegenüber 73,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Insgesamt stiegen die betrieblichen Aufwendungen von 171,2 Millionen Euro auf 198,8 Millionen Euro.
Operativ ist der Halbjahresverlust der Münchener von 101 Millionen Euro auf 123,1 Millionen Euro gestiegen. Den Verlust unter dem Strich beziffert die Gesellschaft auf 357,6 Millionen Euro nach 20,7 Millionen Euro im Vergleichszeitraum. Neben dem höheren operativen Verlust spielen hier auch Sondereffekte in Höhe von 248 Millionen Euro eine wesentliche Rolle.
„Im zweiten Quartal 2022 haben wir wichtige Fortschritte bei der Patientenrekrutierung für unsere Phase 3-Zulassungsstudien und der Vermarktung von Monjuvi gemacht, wo wir einen Wiederanstieg der Verkäufe nach einem schwierigen ersten Quartal beobachten konnten”, sagt Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von Morphosys.
Die jüngst gesenkte Prognose für 2022 wird von Morphosys bestätigt. Ende Juli senkte das Biotech-Unternehmen die Schätzung für die Monjuvi-Umsätze 2022 von 110 Millionen Dollar bis 135 Millionen Dollar auf nur noch 90 Millionen Dollar bis 110 Millionen Dollar. Im besten Fall erreicht man 2022 also noch das untere Ende der bisherigen Prognose. „Die Prognose für die Bruttomarge der US-Netto-Produktumsätze von Monjuvi bleibt unverändert“, meldete das Biotech-Unternehmen im vergangenen Monat. Man erwartet eine Bruttomarge zwischen 75 Prozent und 80 Prozent.
Zudem senkt Morphosys die Prognosen für die Ausgaben im laufenden Jahr. Bisher rechnete die Gesellschaft im Bereich Forschung und Entwicklung mit Kosten zwischen 300 Millionen Euro und 325 Millionen Euro, nun geht man nur noch von 275 Millionen Euro bis 300 Millionen Euro aus. Die Aufwendungen für Vertrieb, Verwaltung und Allgemeines sollen mit 150 Millionen Euro bis 165 Millionen Euro um 5 Millionen Euro niedriger ausfallen als in der bisherigen Kostenprognose für das laufende Jahr.
„Trotz der nach unten anpassten Finanzprognose erwarten wir, dass sich das Wachstum von Monjuvi auch in der zweiten Jahreshälfte und darüber hinaus fortsetzen wird. Wir sind nach wie vor gut kapitalisiert, um wichtige klinische Meilensteine zu erreichen und damit potenziell neue wirksame Blutkrebsmedikamente für Patienten zur Verfügung stellen zu können und einen erheblichen Wert für unsere Aktionäre generieren zu können”, so Kress. Die liquiden Mittel per Ende Juni beziffert der Konzern auf mehr als 754 Millionen Euro. Ein Minus von 23 Prozent zum gleichen Stichtag im vergangenen Jahr.