LPKF Laser: „Working Capital-Bedarf wird bis auf weiteres auf einem hohen Niveau bleiben”
Nachdem die LPKF Laser & Electronics Aktiengesellschaft gestern die Ziele für das Jahr 2024 einkassiert hat, meldet das Unternehmen aus Garbsen bei Hannover heute Zahlen für das erste Halbjahr 2022. Den Umsatz haben die Norddeutschen um 52 Prozent auf 55,5 Millionen Euro gesteigert. Zudem gelingt der Sprung zurück in die schwarzen Zahlen. Vor Zinsen und Steuern verbesser LPKF das Ergebnis um 7,6 Millionen Euro auf einen Gewinn von 1,7 Millionen Euro. Je LPKF Aktie steigt das Ergebnis um 22 Cent auf einen Halbjahresgewinn von 5 Cent. Allerdings ist das Minus beim Free Cashflow von 8,3 Millionen Euro auf 14,8 Millionen Euro gestiegen.
„Wir haben unsere Ziele in den ersten beiden Quartalen trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen erreicht und sind auch bezüglich unserer Prognose für 2022 entsprechend zuversichtlich. Bislang konnten wir Unterbrechungen in der Lieferkette weitgehend abfedern und die Belieferung unserer Kunden sicherstellen, der Working Capital-Bedarf wird allerdings bis auf weiteres auf einem hohen Niveau bleiben”, sagt Christian Witt, Finanzvorstand der LPKF Laser & Electronics AG (WKN: 645000, ISIN: DE0006450000, Chart, News).
Für das laufende Jahr prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz zwischen 25 Millionen Euro und 30 Millionen Euro bei einem Ergebnis zwischen -2,5 Millionen Euro und +2 Millionen Euro. Das Gesamtjahr 2022 will LPKF Laser weiter mit einem Umsatz zwischen 110 Millionen Euro und 130 Millionen Euro abschließen. Vor Zinsen und Steuern soll die Marge zwischen 2 Prozent und 7 Prozent liegen.
„Mittelfristig erwartet LPKF trotz der kürzlich widerrufenen Prognose für 2024 ein attraktives Wachstum in seinem heutigen Kerngeschäft sowie einen deutlichen Wachstumsbeitrag aus seinen neuen Geschäftsfeldern LIDE und ARRALYZE”, so das Unternehmen am Donnerstag.
Neue konkrete Mittelfrist-Prognose ist offen
Bisher hatte der Konzern für 2024 einen Umsatz von 360 Millionen Euro sowie eine Gewinnspanne vor Zinsen und Steuern von mindestens 25 Prozent in Aussicht gestellt. Eine konkrete neue Prognose wird nicht vorgelegt. Man erwarte mittelfristig „weiterhin ein attraktives durchschnittliches Wachstum im Kerngeschäft, einen niedrigen dreistelligen Millionenumsatz in den neuen Geschäftsfeldern und eine attraktive zweistellige EBIT-Marge”, so LPKF Laser am Mittwoch. Ende September sollen weitere Infos zur Mittelfrist-Prognose vonseiten der Gesellschaft vorgelegt werden.
„Das wirtschaftliche Umfeld hat sich vor dem Hintergrund der seit zwei Jahren andauernden COVID-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine und den daraus resultierenden Lieferkettenengpässen sowie dem erhöhten Rezessionsrisiko verändert”, so das Unternehmen zur Begründung für das Einkassieren der mittelfristigen Prognose für 2024. Daher sei diese voraussichtlich nicht mehr erreichbar, so LPKF Laser.