Mercedes-Benz Aktie: Ein schwacher Juni - UBS
Rückblick: Nachdem die Aktie der Mercedes-Benz Group noch zum Monatsanfang auf den höchsten Stand seit dem 1. März gestiegen war, sah es zunächst danach aus, als könnten die Papiere die fast dreimonatige Seitwärtsphase nach oben auflösen. Der Ausbruchsversuch entpuppte sich jedoch als Fehlsignal, worauf es für die Kurse in die entgegengesetzte Richtung ging. Dabei wurde eine ganze Reihe von charttechnischen Unterstützungen gerissen: Angefangen bei der 200-Tage-Linie über den GD100 und die 50-Tage-Linie bis zur markanten Volumenspitze bei 63.50 EUR. Am vergangenen Donnerstag rutschten die Papiere mit einem Minus von 6.2% schließlich sogar aus der Seitwärtsrange nach unten heraus.
Ausblick: Vor dem heutigen letzten Handelstag steht für den laufenden Monat aktuell ein Minus von 13.0% zu Buche. Bleibt es dabei, wäre das nicht nur das schlechteste Ergebnis seit dem Corona-Crash-Monat März im Jahr 2020, sondern auch der schwächste Juni seit dem Finanzkrisenjahr 2008 und die zweitschlechteste Juni-Bilanz der gesamten Historie.
Das Long-Szenario: Um das angeschlagene Chartbild etwas aufzuhellen, müssten die Kurse über die runde 60er-Marke und das Mai- sowie April-Tief bei 60.31 EUR bzw. 60.62 EUR steigen. Diese Barriere hatte den Notierungen bereits am Montag und Dienstag einen Riegel vorgeschoben und damit die Rückkehr in die Schiebezone verhindert. Gelingt der Break, könnte es zu einem Hochlauf bis zur Volumenspitze bei 63.50/63.75 EUR kommen, die momentan mit dem GD50 eine Doppelhürde bildet. Darüber dürfte anschließend das Verlaufshoch vom 21. Juni bei 64.70 EUR bremsend wirken.
Das Short-Szenario: Auf der Unterseite richten sich die Blicke nun auf das Juli-Tief bei 56.47 EUR. Sollten die Kurse diesen horizontalen Halt unterbieten, könnte im großen Bild eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollendet werden. Dabei bietet sich das Jahrestief bei 54.67 EUR als eine Art Trigger- bzw. Bestätigungsmarke an. Sollten die Notierungen auf ein neues 2022er-Tief abrutschen, müsste aufgrund des volumenarmen Raums eine Ausweitung der Verkäufe bis in den Bereich der runden 50er-Marke einkalkuliert werden. Rein rechnerisch ließe sich aus der SKS aber auch Abwärtspotenzial bis zum Vor-Corona-Top ableiten, das bei 45.75 EUR zu finden ist.
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