Renditen von Rohstoffwährungen schießen nach oben - Commerzbank
In den letzten Tagen sind die Renditen der Rohstoffwährungen kräftig gestiegen. Hintergrund ist das Einstellen der Anleihekäufe bzw. Leitzinserhöhungen. Überraschend, da ohne vorherige Ankündigung, ist vor allem, dass die australische Notenbank ihre Renditekurvensteuerung aufgegeben hat. Das heißt sie kauft nicht mehr die Staatsanleihe bis April 2024, um die Rendite auf dem Leitzinsniveau von 0,1% zu fixieren. Auch in vielen Emerging Markets ziehen im Vorfeld der wahrscheinlichen Tapering-Ankündigung der US-Notenbank die Renditen kräftig an. Dagegen steigen die Renditen im EUR, JPY und CHF nur leicht, was diese Währungen natürlich unattraktiver macht.
Anleihen
Australien : Zinsentscheid der RBA, 04:30 Uhr
Euroraum: PMI verarbeit. Gewerbe (Okt), 11:00 Uhr
Die Staatsanleihemärkte standen auch gestern unter Druck. Obwohl EZB-Chefin Christine Lagarde vergangene Woche auf ihrer Sitzung betonte, dass die Inflationsraten im nächsten Jahr wieder zurückgehen sollten, stiegen die Renditen zwischenzeitlich an. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen verfehlte das Jahreshoch vom Freitag (minus 0,06%) nur knapp. Die Erwartungen, dass die EZB bereits im nächsten Jahr im September ihren Leitzins erhöht, haben sich noch nicht verflüchtigt. Die Rentenmärkte dürften in dieser Woche weiter belastet bleiben. Am Mittwoch werden die Ergebnisse der Fed-Sitzung veröffentlicht. Wir rechnen damit, dass die Fed eine Reduzierung der Wertpapierkäufe beschließen wird. Am Donnerstag ist dann mit einer ersten Zinserhöhung nach den Corona-Senkungen der BoE zu rechnen. Nach dem klaren Signal von BoE-Chef Bailey gilt sie so gut wie sicher. Im Euroraum haben sich die Spreads von Italien, Griechenland, Spanien und Portugal weiter erhöht. Grund dafür ist vor allem, dass die EZB das Corona-Kaufprogramm PEPP Ende März beenden möchte. Im Rahmen des PEPP konnte die EZB flexibler handeln und war nicht an den Kapitalschlüssel oder anderen Vorgaben gebunden. Der Renditeaufschlag 10-jähriger italienischer Staatsanleihen ggü. Bundesanleihen stieg seit vergangener Woche um fast 30 Basispunkte. Gestern haben sich auch die Spreads von Unternehmens- und Emerging-Markets-Anleihen deutlich ausgeweitet. In den USA ging der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe für Oktober nur leicht von 61,1 auf 60,8 Punkte zurück, weniger als erwartet. Dabei stieg der Teilindex für bezahlte Preise kräftig an. Er erhöhte sich von 81,2 auf 85,7 Punkte, wohl als Folge der Lieferengpässe. Der Index für Auftragseingänge ging von 66,7 auf 59,8 Punkte stark zurück, der für Beschäftigung stieg dagegen von 50,2 auf 52,0 Punkte an.
Aktien
Deutschland: FMC, Fresenius, Q3
Sonstiges Europa: Adecco, BP, Q3
USA: Amgen, DuPont, Mondelez, Pfizer, T-Mobile US, Q3
Gute Konjunkturnachrichten und eine positive Börsenstimmung aus Asien halfen gestern den europäischen Aktienmärkten von Beginn an aufwärts. Der DAX legte 0,8% zu, die europäischen Blue-Chip-Indizes mit 0,7% etwas weniger. Europas Indizes liegen damit nur knapp 2% unter den Allzeithochs. Außer Immobilien (-0,4%) waren alle Sektoren im Plus, Marktführer Gesundheit (+1,2%), Finanzen (+1,1%) und Versorger (+1,1%). Im DAX war Siemens Healthineers (+2,7%) bester Wert. FMC (+2,3%) folgte vor den heutigen Zahlen. Auch bei Mutter Fresenius (+1,6%) gab es dieses vorsorgliche Aufatmen. Weniger gut lief es bei Airbus (-0,8%) und MTU (-0,8%) als schwächsten Werten. Im MDAX reichten die Extreme von +5,6% bei CTS Eventim bis zu -2,7% bei Wacker Chemie. Stahltitel wie Salzgitter (1,9%) und Thyssenkrupp (+2,4%) profitierten vom Ende des Zollstreits mit den USA. An der Wall Street setzte sich die langsame, aber stetige Rekordfahrt angesichts der positiven Konjunktur- und Unternehmensmeldungen fort. Der Dow Jones stieg um 0,3%, der S&P 500 um 0,2% und die Nasdaq um 0,6%. Zwei Sektoren ragten heraus: Mit wieder leicht befestigtem Ölpreis war dies Energie (+1,6%) und Gebrauchsgüter (+1,6%), wobei hier vor allem erneut die One-Company-Show von Tesla (+8,5%) weiterlief. Im Dow war Boeing (+3,6%) bester Wert. Alphabet (-3%) erlitt einen Dämpfer. Der „Facelift“ in Meta Platforms (+2%) von Facebook gelang faltenlos. Ikone Harley Davidson (+9%) profitierte von der Abschaffung des europäischen Retorsionszolls auf seine Produkte. In Asien hat sich die positive Stimmung bereits wieder verflüchtigt. Korea (+1%) hebt sich dank Samsung (+2,3%) ab. In Europa könnte es weiter leicht aufwärts gehen.