Am Morgen: Hornbach, FedEx, Nike und Konjunkturdaten im Blickpunkt - Nord LB Kolumne
Positive Konjunkturmeldungen und die Entspannung in der Corona-Pandemie stimmen die deutschen Verbraucher so optimistisch wie seit rund einem Jahr nicht mehr. Für Juli prognostiziert das GfK-Konsumklima-Barometer einen überraschend starken Anstieg um 6,6 auf -0,3 Punkte. Der Teilindex für die Konjunkturerwartung der Verbraucher kletterte in der Juni-Umfrage unter rund 2.000 Teilnehmern auf den höchsten Wert seit Februar 2011. Sie beurteilten auch ihre künftige finanzielle Lage besser, das Barometer dazu kletterte auf den höchsten Wert seit Februar 2020.
Auch die deutschen Exporteure werden immer optimistischer für das künftige Geschäft. Die Exporterwartungen der Industrie stiegen im Juni auf den höchsten Wert seit Januar 2011, teilte das Ifo-Institut mit. „Die Exportwirtschaft profitiert unter anderem von den weltweiten Nachholeffekten der Corona-Krise”, sagte Ifo-Präsident Fuest. Mit Ausnahme der Bekleidungshersteller, die rückläufige Auslandsumsätze erwarten, prognostizieren alle Branchen steigende Exporte.
Die kräftig anziehende Inflation in den USA dämpft die Konsumlaune der Amerikaner. Ihre Ausgaben stagnierten im Mai zum Vormonat. Ökonomen hatten mit einem Zuwachs von 0,4% gerechnet. Die persönlichen Einkommen der Amerikaner sanken im Mai zugleich um 2,0%, nach einem kräftigen Rückgang von 13,1% im Vormonat.
Rentenmarkt
Deutsche Staatsanleihen tendierten nach einem freundlichen Start zum Wochenende bei ruhigem Geschäft abwärts. Auch die Kurse von US-Staatsanleihen haben anfängliche Gewinne eingebüßt und gaben letztlich nach.
Aktienmarkt
Der deutschen Börse fehlte nach den starken Schwankungen der Vortage zum Wochenschluss ein kräftiger Schwung. DAX +0,12%, MDAX +0,37%, TecDAX +0,74%. Adidas profitierte vom starken Umsatzsprung des Wettbewerbers Nike und stand mit +6,4% klar an der Dax-Spitze. Ermutigende Geschäftszahlen von Nike haben US-Anleger in Kauflaune versetzt. Für Erleichterung sorgte auch eine weniger stark als erwartet gestiegene Teuerungsrate für Mai. Die anziehende Inflation hatte zuvor die Furcht der Anleger vor einem schnelleren Abebben der Notenbank-Gelder genährt. Dow Jones +0,7%, S&P-500 +0,3%, Nasdaq-Comp. +0,1%. Nach der Einigung auf das billionenschwere Infrastrukturpaket standen Solarstromfirmen auf den Kaufzetteln der Anleger. Nikkei-225 etwas leichter bei aktuell 29.040,36 Punkten.
Unternehmen
Die hohe Nachfrage nach Baumarkt-Produkten hat bei der Hornbach Holding in Q1 des lfd. GJ (31.05.) für weiteres Wachstum gesorgt. Der Umsatz stieg um 6,4% auf 1,68 Mrd. EUR. Der Online-Umsatz hat um mehr als 70% zugelegt und überschritt nach Unternehmensangaben auf einer rollierenden Zwölf-Monats-Basis erstmals die Marke von 1 Mrd. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) reichte nicht ganz an das Rekordergebnis des Vorjahres heran und sank um 2,5% auf 169 Mio. EUR. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern ein leichtes Umsatzwachstum und ein ber. EBIT zwischen 290 u. 326 Mio. EUR.
FedEx konnte im 4. Quartal die Erlöse deutlich auf 22,6 (17,4) Mrd. US-$ steigern. Der Nettogewinn verbesserte sich auf 1,36 (0,66) Mrd. US-$. Im gesamten Jahr lagen die Umsätze bei 84,0 (69,2) Mrd. US-$, der Nettogewinn erreichte 4,89 (2,49) Mrd. US-$. Beim Ausblick für das GJ 2022 enttäuschte der Logistiker mit einem Gewinn von 18,90 bis 19,90 (18,17) US-$ je Aktie.
Nike verzeichnete in Q4 (31.05.) dank eines starken Geschäfts auf dem Heimatmarkt eine Umsatzsteigerung auf 12,3 Mrd. US-$ (+96%). Der Gewinn lag bei 1,5 Mrd. US-$ nach einem Verlust von 790 Mio. US-$ im Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr verbesserten sich die Erlöse auf 44,54 (37,40) Mrd. US-$, der Gewinn erreichte 5,73 (2,54) Mrd. US-$.
Devisen
Der Euro arbeitete sich am Freitag zunächst ein wenig nach oben, bevor der US-Anleihemarkt die europäische Gemeinschaftswährung belastete.
Öl / Gold
An den Ölmarkten überwogen vor dem Wochenende zunächst Gewinnmitnahmen, bevor die Öl-Notierungen an den Höhenflug der vergangenen Handelstage anknüpften. Der Goldpreis pendelte schon den sechsten Tag in Folge in der Spanne 1.760 bis 1.785 US-$ je Feinunze.