Ströer wird optimistischer - aber die Aktie bleibt gefährdet
Ströer meldet einen besser als erwarteten Geschäftsverlauf im zweiten Quartal. Man sehe einen beschleunigten Anstieg der Buchungen in allen Segmenten, so das Kölner Unternehmen am Donnerstag in einem „Trading Update”. Dies gelte vor allem für die Außenwerbung. So solle der Bereich „OOH Media” ab Juni wieder das Vorkrisenniveau erreichen.
Für 2021 erwartet Ströer einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro. Für das „adjusted” EBITDA wird ein Wert zwischen 490 Millionen Euro und 510 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das vergangene Jahr hatte die Gesellschaft mit 1,44 Milliarden Euro Umsatz ind 465 Millionen Euro beim EBITDA abgeschlossen.
Von Warburg Research gibt es nach dem Trading-Update weiter ein „Hold” für die Ströer Aktie bei einem unveränderten Kursziel von 72 Euro. Aktuell notiert Ströers Aktienkurs bei 69,60 Euro mit 1,38 Prozent im Plus gegenüber dem gestrigen XETRA-Schlusskurs.
Ströer Aktie: Zwei Trends im „Clinch”
Charttechnisch bleibt die Lage bei der Ströer Aktie problematisch: Seit Ende Dezember dominiert ein deutlicher sekundärer Abwärtstrend die Lage, der zuletzt mit einem misslungenen Ausbruchsversuch und einer Umkehr bei 72,90 Euro nach unten bestätigt wurde. Zwischen 71,35/71,90 Euro und 72,90 Euro hat sich in den letzten Wochen eine starke charttechnische Hinderniszone aufgebaut. Um die übergeordnete Aufwärtsbewegung seit dem Corona-Crashtief bei 37,00 Euro aus dem März des vergangenen Jahres zu bestätigen, braucht es frische Kaufsignale an diesen Widerstandsmarken.
Nicht weit unter dem aktuellen Aktienkurs von Ströer finden sich aber bereits die ersten bearishen Triggermarken zwischen 68,10 Euro und 68,35/68,70 Euro. Ein Rutsch hierunter könnte erneute Tests der Unterstützungen zwischen 64,65 Euro und 65,40/65,85 Euro mit sich bringen. Käme es hier zu einem Break, wäre dies ein massives charttechnisches Verkaufssignal für die Ströer Aktie. Solange das Papier nicht aus dem Abwärtstrend heraus kommt, bleiben drohende charttechnische Verkaufssignale ein Damoklesschwert für Investierte.