Am Morgen: Beiersdorf, Infineon, SAP, Norma Group und Kering im Fokus - Nord LB Kolumne
Japans Außenhandel ist zu Beginn des Jahres annähernd erwartungsgemäß gewachsen. Dank einer gesteigerten Nachfrage aus China haben sich die Ausfuhren im Januar gegenüber dem Vorjahr um 6,4% erhöht. Dagegen gab es wegen der schwachen Inlandsnachfrage einen stärker als erwarteten Rückgang der Importe um 9,5%.
Der zweite Lockdown ließ den Pkw-Markt in der EU zu Jahresbeginn einbrechen. Der Autoabsatz fiel im Januar um 24% auf rund 726.500 Fahrzeuge, teilte der Herstellerverband ACEA mit. Das sei der niedrigste Wert seit Beginn der Datenerhebung, hieß es. Spanien verzeichnete das größte Minus mit 51,5% gefolgt von Deutschland mit minus 31,1%, während der Rückgang in Frankreich mit knapp -6% relativ moderat blieb.
USA: Erwartungsgemäß sind zum Start des Jahres 2021 wieder bessere Zahlen zur Entwicklung der Einzelhandelsumsätze im Land der unbegrenzten Möglichkeiten über die Nachrichtenticker gelaufen. Der Umfang des Zuwachses dürfte aber selbst die größten Konjunkturoptimisten klar positiv überrascht haben. In Zahlen gesprochen kam es zu einem Anstieg um beachtliche 5,3% M/M! Die US-Bevölkerung ist offenkundig das Opfer eines regelrechten Konsumrauschs geworden, was der Wirtschaft der Vereinigten Staaten natürlich hilft. Entsprechend sind die aktuellen Angaben zu den Einzelhandelsumsätzen auch stützend für den US-Dollar, der sich nun wieder deutlicher von der Marke 1,21 USD pro EUR entfernt.
Rentenmarkt
Am deutschen Anleihenmarkt haben sich die Kurse nach mehreren verlustreichen Tagen gefangen und sind ins Plus gedreht. Die Kurse der US-Staatsanleihen haben sich nach ihrer jüngsten Talfahrt stabilisiert. Konjunkturdaten überraschten gestern auf ganzer Linie eher positiv (US-Einzelhandel, US-Industrieproduktion und veröffentlichte US-Erzeugerpreise).
Aktienmarkt
Vermehrte Aussagen von einer Rückkehr zur Inflation haben den deutschen Aktienmarkt ausgebremst. DAX -1,10%, MDAX -1,23%, TecDAX -1,30%. DAX-Schlusslicht Beiersdorf litt unter enttäuschenden Aussagen zur Profitabilität (-5,89%). Infineon (-3,28%) und SAP (-3,62%) machten die Kursschwäche der technologielastigen Nasdaq-Börse in den USA zu schaffen.
Die Aktienrally an den US-Börsen wurde gestoppt. Annahmen auf eine anziehende Inflation setzten den US-Börsen zu. Dow Jones -0,2%, S&P-500 +/-0,0%, Nasdaq-Comp. -0,6%. Nikkei 225 aktuell wenig verändert bei 30.236,09 Punkten.
Unternehmen
Beiersdorf konnte den Umsatzrückgang im abgelaufenen Jahr eingrenzen und hat zudem Marktanteile hinzugewonnen. Die Erlöse lagen 2020 bei 7,025 Mrd. EUR, ein Minus von 8,2%. Wegen unvermindert hoher Investitionen ging das Ergebnis vor Sondereffekten auf 636 (788) Mio. EUR zurück. Für das laufende Jahr zeigte sich Beiersdorf optimistisch, obwohl noch einige Unsicherheiten bestehen. Für die Consumer-Sparte stellte Beiersdorf ein nicht beziffertes Umsatzwachstum und eine operative EBITRendite auf Vorjahreshöhe in Aussicht.
Die Corona-Pandemie hat auch den Auto- und Industrie-Zulieferer Norma Group 2020 belastet. Bei einem Erlösrückgang um 13,4% auf 952,2 Mio. EUR brach das bereinigte operative Ergebnis (EBITA) nach vorläufigen Zahlen um 62,3% auf 54,6 Mio. EUR ein. Dabei zeigten sich insbesondere im zweiten Halbjahr Erholungstendenzen, vor allem in China, sagte Vorstandschef Schneider.
Trotz einer Erholung im zweiten Halbjahr litt der französische Luxusgüterkonzern Kering im vergangenen Jahr unter den Coronabedingten Einschränkungen. Bei einem auf 13,1 Mrd. EUR (-17,5%) rückläufigen Umsatz verdiente der Konzern unter dem Strich 2,15 Mrd. EUR, ein Minus von 6,9%.
Devisen
Steigende Kapitalmarktzinsen in den USA, eine schwächere Tendenz an den Aktienmärkten und die aktuellen Angaben zu den US-Einzelhandelsumsätzen ließen den Euro gegenüber dem US-$ fallen.
Öl / Gold
Produktionsausfälle und Lieferprobleme als Reaktion auf die Kältewelle in den USA haben die Ölpreise weiter angetrieben. Der Zinsanstieg in den USA macht Gold für viele Anleger unattraktiver. Der Preis für die Feinunze gab weiter nach.