USU Software will die 100 Millionen Euro überwinden
Die Pandemie hat USU Software einige neue Kunden gebracht. Die Süddeutschen haben auf die veränderte Situation rasch reagiert und verschiedene Angebote gemacht, die vom Markt angenommen wurden. So waren im Frühjahr viele Call Center und Telefonzentralen, beispielsweise von Kommunen, überlastet. Mit Chatbots von USU konnte teils Abhilfe geschaffen werden. Diese Chatbots haben viele Standardanfragen beantworten können, ohne damit die Kapazitäten von Call Centern weiter zu belasten. Laut USU kann durch Chatbots ein Automatisierungspotenzial von mehr als 70 Prozent erreicht werden. Unterm Strich konnten so 10 neue Kunden gewonnen werden. Das war auf der virtuellen IR-Fahrt von Rüttnauer Research zu erfahren.
Ansonsten waren die negativen Folgen der Pandemie bei USU nur vereinzelt zu spüren. Rund 50 Prozent der Kunden kommen aus den Bereichen Öffentliche Verwaltung und Finanzen, hier gab es kaum Corona-Auswirkungen. Mit den besonders stark betroffenen Branchen Automotive und Luftfahrt macht USU nur 6,4 Prozent aller Umsätze.
So ist es wenig überraschend, dass USU Software 2020 mit einem Umsatzplus rechnet. Erwirtschaftete die Gesellschaft im Vorjahr 95,63 Millionen Euro, so sollen es 2020 etwas über 100 Millionen Euro sein. Das bereinigte EBIT soll mindestens das Vorjahresniveau erreichen.
Mittelfristig will man den Umsatz jährlich um rund 10 Prozent steigern. Die EBIT-Marge soll 2024 bei 13 Prozent bis 15 Prozent liegen. Zuletzt stand sie bei 7 Prozent. Hier wird also eine Verdopplung angestrebt.
Das Thema Akquisitionen steht bei USU auch in diesen Zeiten auf der Agenda. Dabei schaut man sich sowohl im In- als auch im Ausland um. Wichtig ist für die Gesellschaft, interessante Technologien zu erwerben. Darauf will man dann aufbauen. An den Finanzen dürfte dies nicht scheitern. Die liquiden Mittel lagen Ende Juni bei 19,2 Millionen Euro. Notfalls wäre man aber auch bereit, einen Kredit für eine interessante Akquisition aufzunehmen. Eine Kapitalerhöhung wird hingegen nicht wirklich erwogen. Dies könnte die Altaktionäre verwässern – das ist nicht unbedingt gewünscht.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: USU Software.