1&1 Drillisch: United Internets Tochter reduziert wegen Preiserhöhung von Telefonica Deutschland Prognose
Die Auseinandersetzung zwischen der United Internet Tochtergesellschaft 1&1 Drillisch und Telefonica Deutschland über die Preise für die Nutzung der Telefónica-Netzkapazität geht in die nächste Runde. Nun kündigt 1&1 Drillisch an, die Prognose für 2020 auf ein EBITDA von 600 Millionen Euro zu reduzieren. Die Senkung erfolge vorsorglich. Dabei verweist die Telekommunkations-Gesellschaft auf eine erhebliche Preiserhöhung ab Juli 2020 durch Telefonica Deutschland. Die neue Prognose sei mit Unsicherheiten, so das Unternehmen mit Blick auf die Corona-Pandemie sowie laufende Verhandlungen mit Telefonica Deutschland. Derzeit sei nicht absehbar, ob und wann es zu einer Einigung komme.
„Die Parteien führen parallel zu den seit längerer Zeit laufenden Verhandlungen über den Abschluss einer National Roaming Vereinbarung auch Verhandlungen über die unter dem MBA MVNO-Vertrag ab Juli 2020 geltenden Preise. Trotz der laufenden Verhandlungen hat Telefónica gestern 1&1 Drillisch MBA MVNO-Rechnungen für Juli und August 2020 mit aus Sicht von Telefónica anwendbaren Vorleistungspreisen übermittelt, ohne diese unter den Vorbehalt einer Einigung im Rahmen der Verhandlungen zu stellen”, meldet 1&1 Drillisch am Samstag. Vom Ausgang der Verhandlungen werde auch Auswirkungen auf den Aufbau eines leistungsfähigen 5G-Netzes haben, so das Unternehmen.
Gegen das Vorgehen von Telefonica Deutschland will 1&1 nun „Maßnahmen ergreifen”, darunter auch mögliche Schadenersatzforderungen. Verfahren zur Überprüfung der Preise laufen bereits. Man stehe in Kontakt mit der EU-Kommission, so die United Internet Tochter.