QSC: Übernahme noch im zweiten Quartal möglich
Bei QSC sieht man die Prognose für das laufende Jahr aktuell nicht in Gefahr. Man stehe unverändert zu den bisherigen Zielen, betont QSC-Chef Jürgen Hermann am Dienstag in einer Telefonkonferenz im Rahmen der „Münchener Kapitalmarkt Konferenz”. Die Kölner wollen im laufenden Jahr einen Umsatz von 143 Millionen Euro erzielen und ab dem vierten Quartal nachhaltig positive operative Ergebnisse auf EBITDA-Basis liefern. Auch der Auftragseingang solle 143 Millionen Euro erreichen - mindestens. Ab dem vierten Quartal des kommenden Jahres will QSC dann auch beim Free Cashflow positive Zahlen liefern und den Umsatz bis 2022 auf 200 Millionen Euro steigern. Dann soll die EBITDA-Marge bei mehr als 10 Prozent liegen.
Nach dem Konzernumbau, der Kraft gekostet und nun abgeschlossen sei, benötige man für das Umsatzziel von 200 Millionen Euro keinen wesentlichen Personalaufbau mehr, so Hermann. Bei der Erreichung der Ziele sollen unter anderem Akquisitionen helfen, für die ein Budget von 25 Millionen Euro bereits steht. Hermann stellt noch für das laufende zweite Quartal 2020 einen möglichen Zukauf in Aussicht. Aktuell laufen Due-Diligence-Prüfungen. Im Fokus stehen für QSC bei Übernahmen weniger die Synergieeffekte, als vielmehr die Erweiterung des Technologie- und Branchenspektrums beim eigenen Angebot.
Zurzeit fokussieren sich die Kölner im Bereich der Cloud-, IoT- und SAP-Angebote vor allem auf Unternehmen aus den Branchen Handel, Produzierendes Gewerbe und Energie. In diesen Wirtschaftsbereichen sei man zu Hause und habe sich einen Namen erarbeitet, so QSC-Chef Hermann. Die Fokussierung sei wichtig, wie der Manager betont, man müsse sich innerhalb der Branche auskennen und Know-How entwickeln. Innerhalb der Branchen sieht QSC Wachstumspotenziale. Durch die Corona-Krise hat sich dies nicht verändert, im Gegenteil. Man müsse nun nicht mehr missionieren, so Hermann. Die Krise hat den Vorteil digitaler Technologien und Geschäftsmodelle vielen Entscheidern in der Wirtschaft deutlich vor Augen geführt.
Aus der aktuellen Krise hat es bisher keine wesentlichen Auswirkungen auf die Aktivitäten von QSC gegeben. Die Belegschaft arbeite komplett im Home-Office und Corona-Erkrankte seien mittlerweile wieder genesen, so Hermann. Nur ein kleiner Kunde aus der Bekleidungsindustrie hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Ein Problem für QSC dürfte dies aber nicht darstellen. Bei Projekten gibt es offenbar keine Verzögerungen, was durch die Bestätigung der Planungen für 2020 bekräftigt wird. Das erste Quartal sei plangemäß verlaufen, heißt es. Finanziell ist das Unternehmen nach dem Verkauf der Telekom-Aktivitäten gut aufgestellt. QSC ist schuldenfrei, hat 66 Millionen Euro liquide Mittel und eine Eigenkapitalquote von 71 Prozent.