Mologen Aktie: Die Alarmglocken schrillen
Man hatte extra die Hauptversammlung verschoben: Mologen setzte zuletzt voll auf gute Nachrichten aus einer abschließenden klinischen Studie mit dem Krebsmedikament Lefitolimod. Die Ergebnisse wollte man auf der Hauptversammlung mit den Aktionären diskutieren und hoffte, ihnen einen Studienerfolg präsentieren zu können. Die Daten sollten zudem die Grundlage für eine umfangreiche Neufinanzierung der Gesellschaft werden können, deren Finanzmittel letzten aussagen zufolge bis Jahresende reichen.
Was man nun auf der Hauptversammlung diskutieren muss, ist ein Studienfehlschlag. Gestern, wir berichteten, legte Mologen die Daten vor, die einen deutlichen Studienfehlschlag zeigten. Das primäre Ziel wurde verfehlt. Mologens Aktie, die am Freitag noch mit 3,41 Euro ins Wochenende ging und wenige Tage zuvor sogar 4,85 Euro erreicht hatte, befindet sich seitdem im steilen Absturz. Am heutigen Dienstag wird ein neues Crash-Tief bei 1,25 Euro erreicht. Die Volatilität im Tagesverlauf bleibt allerdings hoch, aktuell liegt die Biotech-Aktie bei 1,375 Euro deutlich über dem Tagestief, aber immer noch mehr als 15 Prozent gegenüber dem gestrigen XETRA-Schlusskurs im Minus.
Der Rutsch unter den charttechnischen Unterstützungsbereich bei 1,52/1,54 Euro verschärft die charttechnisch ohnehin schon bearishe Lage damit ein weiteres Mal. Nach dem Absturz auf 1,25 Euro im frühen Handel am Dienstag endet eine erste Erholungsbewegung bei 1,495 Euro, von hier geht es wieder abwärts. Die Zone wird damit kurzfristig für Trader zu einer entscheidenden Hürde. Hinzu kommen Hindernisse direkt darüber bei 1,60/1,61 Euro, die sich aus Intraday-Bewegungen des gestrigen Tages ergeben. Kommt es zur Erholungsbewegung, wäre spätestens an der 2-Euro-Marke mit einem stärkeren Widerstand zu rechnen.
Über den Tag hinaus gehen die Risiken bei der Mologen Aktie deutlich weiter als mit dem aktuellen Verkaufssignal. Die Existenz des Unternehmens steht in Frage. Mit dem Studien-Fehlschlag hat sich die notwendige Finanzierung für das Unternehmen enorm erschwert. Die Berliner wollen nun bei den Forschungen wie auch den Finanzierungsbemühungen „den Fokus der künftigen Strategie sowohl für Lefitolimod als auch den ersten klinischen Kandidaten der EnanDIM-Familie in allen laufenden und geplanten Studien auf Kombinationsansätze legen”. Ob das reicht, bleibt abzuwarten und die nächsten Monate werden entscheidend. Einfacher ist es für das Biotech-Unternehmen mit der gestrigen „Katastrophen”-News nicht geworden. Ohne Neufinanzierung geht bei Mologen dann früher oder später das Licht aus.