Voltabox Aktie stürzt ab - die Gründe
Am Nachmittag bricht die Voltabox Aktie ein - dafür sorgt allerdings nicht das schwache Marktumfeld, sondern das Unternehmen selbst mit einer Mitteilung: Das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses 2017 durch die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung fällt wenig schmeichelhaft aus. Das Urteil der Prüfer: Voltabox hat ein viel zu hohes Ergebnis für das Jahr 2017 ausgewiesen.
Gleich mehrere Verstöße moniert die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung, die insgesamt ein ergebnisbelastendes Volumen von mehr als 14 Millionen Euro ausmachen. Gleich 9,9 Millionen Euro geht auf den Anspruch der Voltabox AG gegen die Muttergesellschaft paragon GmbH & Co. KGaA auf Ausgleich des Verlusts im handelsrechtlichen Jahresabschluss zum 31.12.2017 zurück. Die Summe habe Voltabox ertragswirksam erfasst statt sie ergebnisneutral zu verbuchen. Weitere Posten im Gesamtvolumen von 4,2 Millionen Euro betreffen Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Börsennotierung bereits ausgegebener Aktien, Verluste aus der Währungsumrechnung von Fremdwährungsdarlehen sowie Vorgänge bei der Tochtergesellschaft Voltabox of Texas Inc. Hinzu kommen weitere Verstöße bei Angaben im Konzernanhang.
Die Voltabox Aktie, die heute Vormittag in der Spitze noch bei 15,14 Euro notierte, ist mittlerweile auf 12,32 Euro abgestürzt, notiert auf Tagestief und verliert gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag fast 19 Prozent an Wert. Dass signifikante charttechnische Unterstützungsmarken unter anderem bei 13,78/14,20 Euro unterschritten werden, macht die Verkaufsstimmung an der Frankfurter Börse bei dem Papier dann perfekt.
Voltabox hatte für das Jahr 2017 einen Umsatzanstieg von 14,5 Millionen Euro auf 27,3 Millionen Euro gemeldet, auf dessen Basis man den Sprung in die operative Gewinnzone geschafft haben wollte. Vor Zinsen und Steuern wurde von Voltabox ein operativer Gewinn von 0,6 Millionen Euro gemeldet, womit sich das Ergebnis gegenüber 2016 um 4,3 Millionen Euro verbessert hätte. Unter dem Strich verringerte sich der Verlust von 4,2 Millionen Euro auf 0,1 Millionen Euro - so zumindest laut Angaben des Unternehmens in der Bilanz, die von den Prüfern nun beanstandet wurde.