Vapiano: Eine einzige Katastrophe
Während die Menschen im Internet über die kulinarischen Leistungen bei Vapiano geteilter Meinung sind, herrscht beim Aktienkursverlauf Einigkeit. Seit dem Börsengang hat die Kölner Resaurantkette enttäuscht, der Aktienkursverlauf ist eine einzige Katastrophe. Mitte 2017 kam die Vapiano Aktie zu 23 Euro an die Börse und erreichte dann Anfang 2018 das bisherige Allzeithoch bei 25,20 Euro. Interessante Gewinne gab es für Erstzeichner also nicht zu holen. Und während das Unternehmen hochfliegende Pläne verfolgte, kam es zum Aktienkurs-Absturz. Mitte Dezember notierte Vapianos Anteilschein bei 5,41 Euro - dem bisherigen Allzeittief.
Am heutigen Montag wird es spannend werden, ob die Vapiano Aktie dieses Tief unterschreitet, denn am Freitagabend gab es wieder einmal schlechte Nachrichten von den Kölnern. Die ausgesprochene Gewinnwarnung ist nur das letzte Glied einer Kette von Enttäuschungen, die wesentlicher Faktor für die Baisse der Vapiano Aktie seit Anfang 2018 und die katastrophale Kursentwicklung seit dem IPO ist.
Die News kommen in der Überschrift noch PR-gemäß sanft daher: „Vapiano SE berichtet über Abweichung zur Prognose 2018 und kommuniziert strategische Neuakzentuierung”, betitelt das Unternehmen die Gewinnwarnung. Die Umsatzentwicklung wird vielsagend als „ein organisches Wachstum von minus 1 Prozent” bezeichnet. Den Umsatz beziffert Vapiano auf 370 Millionen Euro, angepeilt hatte man 375 Millionen Euro bis 385 Millionen Euro. Mit einem operativen Gewinn auf bereinigter EBITDA-Basis zwischen 29 Millionen Euro und 31 Millionen Euro bleibt man ebenfalls unter der Prognose von 34 Millionen Euro bis 38 Millionen Euro EBITDA. Unter dem Strich erwarten die Kölner einen Verlust deutlich über den 29,6 Millionen Euro aus dem Jahr 2017. Belastet haben neben dem schwachen Geschäftsverlauf im vierten Quartal auch außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 33 Millionen Euro.
„Nach einem operativ sehr enttäuschenden Geschäftsjahr 2018 werden wir das Jahr 2019 nutzen, um einen strategischen Übergang zu schaffen und die Komplexität unseres Geschäftsmodells deutlich zu reduzieren. Unsere vorrangige Priorität ist es, die Profitabilität des Unternehmens zu steigern”, sagt Vapiano-Chef Cornelius Everke. Beim Expansionstempo werden die Kölner deutlich auf die Bremse treten. In den Restaurants will man unter anderem die Wartezeiten verkürzen, das Speisenangebot überarbeiten und zudem das Geschäft mit Take away- und Home delivery-Services prüfen und ausweiten. Für die Märkte außerhalb Europas prüfe man zudem Alternativen, so Vapiano, ohne konkreter zu werden.