Steinhoff Aktie: Alles steht auf der Kippe
An der Börse bleibt die Lage bei der Steinhoff Aktie am Montagmorgen wenig verändert. Aktuelle Kurse im frühen XETRA-Handel pendeln im Bereich um 0,292/0,296 Euro. Charttechnisch bleibt es also unverändert bei den zuletzt skizzierten Optionen für die Steinhoff Aktie: Die übergeordnete Abwärtsbewegung könnte aus charttechnischer Sicht weiter gehen, die Seitwärtsbewegung der letzten Tage setzt allerdings etwas dagegen.
Eine Unterstützung im Rahmen dieser Seitwärtsbewegung ist um 0,274/0,280 Euro zu sehen, zuletzt mehrfach getestet, ohne ernsthaft gefährdet zu werden. Ein Break hierunter und damit einhergehende weitere charttechnische Verkaufssignale könnten dann aber einen Sturz ans Allzeittief bei 0,248 Euro zur Folge haben, das am 21. Dezember erreicht wurde. Nach oben hin sind um 0,295/0,300 Euro erste kleine Tradinghürden zu sehen, die die Steinhoff Aktie heute bisher nicht überwinden kann. Knapp darüber liegen um 0,308/0,310 Euro und bei 0,325/0,335 Euro die nächsten Hindernisse.
Derweil wartet die Börse auf wirklich signifikante Neuigkeiten vom niederländisch-südafrikanischen Konzern, bei dem ein Bilanzskandal schwelt, dessen genaue Ausmaße bisher niemand zu beziffern in der Lage ist. Fest steht nach jüngsten Aussagen aus der Konzernspitze nur, dass die im Dezember genannten Zahlen Makulatur sind. Der Schaden dürfte signifikant über den da genannten 6 Milliarden Euro liegen - das lässt sich aus jüngsten Aussagen von Steinhoff-Chairwoman Heather Sonn herleiten.
Steinhoff in der Krise weit vom Durchbruch entfernt
Jüngste positive News von Steinhoff zur Entschuldung beenden den Existenzkampf nicht, in dem sich der designerte MDAX-Absteiger befindet. Am Freitagmittag meldete das Unternehmen, dass das Domestic Medium-Term Note Programm der Tochter Steinhoff Services Limited an der Johannesburger Börse aus dem Register gelöscht wurde. Hintergrund ist das Settlement des kompletten Programms, das insgesamt ein Emissionsvolumen von 7,6 Milliarden Südafrikanischen Rand hatte. Zuletzt hatte die Gesellschaft die Gläubigern über eine vorzeitige Tilgung abstimmen lassen.
Finanziert wurde der Schritt vor allem durch Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen, insbesondere von Anteilen an der PSG Group, die Steinhoff jüngst vollziehen konnte. Mit der Tilgung will der Konzern vor allem Sicherheiten freibekommen, was für weitere Anteilsverkäufe und Finanzierungsdeals, unter anderem bei der wichtigen Tochter STAR, eine Voraussetzung sein dürfte. Das Unternehmen selbst gibt hierzu keinen Kommentar ab.
Im laufenden Jahr werden noch weitere milliardenschwere Schulden fällig - wie diese refinanziert werden, ist aktuell offen. Da bislang auch keine neuen Bilanzen vorliegen, den alten Zahlen vertraut nicht mal mehr Steinhoff selbst, könnte sich dies noch als massives Problem erweisen. Bei Steinhoff steht also weiterhin alles auf der Kippe. Wer hier mitzockt, sollte sich dessen bewusst sein!