US-Notenbank dürfte den nächsten Leitzinsschritt vorbereiten - National-Bank Kolumne
Obwohl die Republikaner die Abstimmung im Senat über ihre Steuerreform verschoben haben, nehmen die Zeichen zu, dass es dem republikanischen Mehrheitsführer gelingen könnte, die notwendigen 50 Ja-Stimmen zusammen zu bekommen. Dazu werden die Verhandlungen innerhalb der republikanischen Senatsfraktion noch weiter gehen. Es deutet sich jedoch an, dass sich die Steuerreform des Senats in Teilen erheblich von der bereits beschlossenen Steuerreform des Repräsentantenhauses unterscheiden wird. Die Kompromissfindung dürfte alles andere als einfach werden. Außerdem rückt das Erreichen der Verschuldungsobergrenze immer näher. In rund einer Woche ist es soweit. Zur Erhöhung sind die Republikaner auf Stimmen aus den demokratischen Reihen angewiesen. Bei den Verhandlungen herrscht derzeit jedoch Stillstand.
US-Steuerreform und die weiteren Gesprächen zur Erhöhung der Verschuldungsobergrenze dürften heute zu den marktbeherrschenden Themen gehören. Am Nachmittag ist der ISM für das verarbeitende Gewerbe zu beachten. Die Stimmung der US-Unternehmen sollte immer noch ausgezeichnet sein. Inzwischen macht sich das in harten Daten bemerkbar. Die US-Unternehmen beginnen tatsächlich damit, wieder zu investieren. Ansonsten werden die Aussagen der US-Notenbanker zu beachten sein. Sie werden den nächsten Leitzinsschritt am 13. Dezember verbal vorbereiten, obwohl die Teuerungsdynamik in den USA gering ist. Das haben die PCE-Deflatoren gestern jedenfalls angezeigt. Trotz Vollbeschäftigung ist der Preisauftrieb in den USA (noch) niedrig.
Die Preisdaten, die gestern für verschiedene Euroländer sowie den Euroraum insgesamt veröffentlicht wurden, blieben leicht hinter den Erwartungen zurück. Nach wie vor ist der Handlungsdruck auf die EZB trotz sehr guter Perspektiven für die Wirtschaft hierzulande aus Preissicht gering. Die Markit Einkaufsmanagerindizes für verschiedene Euroländer werden einmal mehr bestätigen, dass in den kommenden Monaten in allen Regionen mit einer Fortsetzung des Wirtschaftswachstums zu rechnen ist.
Alles in allem dürfte der Bund Future wenig verändert in den Tag starten. Die etwas schwächeren Caixin Einkaufsmanagerindizes aus China wer-den keinen Einfluss auf den frühen Handel haben. Die Investoren bleiben mit Blick auf die Entwicklungen in den USA eher zurückhaltend. Im Tagesverlauf dürfte sich der Bund Future zwischen 162,30 und 163,50 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,34 und 2,47% schwanken.